Das kleine römische Theater: eine Kombination aus antikem Erbe und zeitgenössischer Bühnenkunst

Die Renovierung des Kleinen römischen Theaters in Pula integrierte die Überreste eines der wichtigsten antiken Denkmäler in Kroatien in das moderne Gefüge der Stadt, um einen weiteren Inhalt für die Bürger in der Kombination aus reichem kulturellem Erbe und zeitgenössischer darstellender Kunst zu schaffen, und um Pula und Istrien als Orte der kulturellen und künstlerischen Produktion hervorzuheben.

Das Kleine römische Theater wurde nach zweitausend Jahren wieder seiner ursprünglichen Funktion zugeführt und stellt nach einer aufwändigen Renovierung einen der spektakulärsten Konzert-, Theater- und Aufführungsorte in diesem Teil Europas dar. Konzipiert als Bühne für hochartige kulturelle Veranstaltungen, die auch auf einer monumentalen, 330 Quadratmeter großen Leinwand an der hinteren Fassade des Archäologischen Museums Istriens zu sehen sind, bildet das Kleine römische Theater zusammen mit der Arena von Pula einen einzigartigen architektonischen Komplex des Denkmalwertes, der Atmosphäre und akustischer Qualität.

Die Geschichte des Kleinen römischen Theaters reicht bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. zurück, als es den kulturellen Bedürfnissen der damaligen Bevölkerung von Pula innerhalb der Stadtmauern am Hang des Hügels unterhalb von Kaštel diente. In seiner ursprünglichen Form hatte es zwischen 3.000 und 5.000 Besucherplätze, die rekonstruierte Version bietet Platz für rund 1.250 Personen.

Nach fast zwei Jahrzehnten der Vernachlässigung wurde das Kleine römische Theater mit einer kontrastierenden Methode aus Stahl und weißem Beton renoviert, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass die Fundamente des Neubaus die römischen Überreste des Gebäudes nirgendwo berührten oder gefährdeten. Die Tribünen wurden komplett ohne Schrauben und Muttern gebaut, um die Raumakustik nicht zu stören, und die Höhe und Tiefe der Treppen entsprechen den ursprünglichen Proportionen, wobei das Verhältnis 1:2 eingehalten wurde, gemäß den Anweisungen des „Zehn Bücher über Architektur“ des berühmten römischen Architekten Vitruv aus dem 1. Jahrhundert v. Ch.

Das Rekonstruktionsprojekt des Kleinen römischen Theaters erhielt eine lobende Erwähnung bei den Piraner Tagen der Architektur und wurde außerdem für den Architekturpreis „Bernardo Bernardi“ nominiert.

Skip to content