Park Franz Joseph und park des königs Zvonimir

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es zur Stadterweiterung im Norden und Osten, so dass man außer des Baus von Wohnanlagen auch damit begann über die Anlegung grüner Oasen in diesen Teilen der Stadt nachzudenken. Da die Erweiterung Richtung Norden durch die Bucht (Valle del Ponte) begrenzt war, ließ Österreich-Ungarn diesen Küstenabschnitt aufschütten und verbessern, so dass diese Fläche für die Gestaltung eines Parks genutzt werden konnte, der die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner zufrieden stellen sollte. In unmittelbarer Nähe des damaligen Stadtparks stand am Beginn des 20. Jahrhunderts das erste städtische Hotel “Riviera”, das auch heute ein wahres Prunkstück der Sezession darstellt. Die Parkfläche gegenüber vom Hotel bekam den selben Namen, 1918 bekamen beide Parkflächen den Namen “Parco Regina Elena”, nach der italienischen Königin. Neben dem Hotel waren schon die Münzhäuser errichtet, in denen eine wohlhabendere Schicht lebte, so dass das Bestehen eines schönen Parks in unmittelbarer Nähe ein Imperativ war.
Der damalige Stadtpark (der heutige Park “Franz Joseph”) hat eine quadratische Form mit einer Fläche von etwas mehr als 8000 m2, der Park “Riviera” (der heutige Park des “Königs Zvonimir”) hat eine trapezartige Form und ist etwas kleiner. Die langen und verschlungenen Wege im Stadtpark führten die Spaziergänger von einem Ende des Parks zum anderen, als ob sie gewünscht hätten, dass der Weg durch den Park so lange wie möglich wäre. Wenn die Herrschaften müde wurden, suchten sie Erholung auf den Bänken im Park und entspannten sich zu den Klängen der städtischen Musik an den sonntäglichen Nachmittagen. Eine wunderschöne Allee der auch heute noch bestehenden Zürgelbäume trennte diese Parks von der Verkehrsstraße als angenehmes optisches und akustisches “Schild”, indem sie eine intime Atmosphäre schufen. In den 50-er Jahren errichtete man im nördlich gelegenen Park “Franz Joseph” einen Springbrunnen, dessen Rand durch eine Reihe natürlicher istrischer Steine betont wurde, aus der Menge der istrischen Steine trat in der Mitte des Springbrunnes das Wasser aus. Als man im 20. Jahrhundert Anfang der 90-er Jahre dort einen modernen Kinderspielplatz einrichtete, wurde der mittlere Teil des Parks “Franz Joseph” allmählich vergrößert, er wurde zum wichtigsten Punkt von Treffen, Geselligkeit und Kinderspiel.
Zu den interessanten Exoten zählt die Kopfeibe (Cephalotaxus drupacea), die ursprünglich in China und Japan heimisch ist. Sie wächst langsam, die Frucht ist grün und kernig, der Olive ähnlich. Von den einheimischen Arten finden wir in diesem Park wunderschöne Beispiele der Ulme, der Illyrischen Eiche und des Zürgelbaums. Die Illyrische Eiche (Quercus ilex) ist die einheimische Art unserer submediterranen istrischen Wälder und die am häufigsten vertretene Spezies in diesem Gebiet. Das ist ein immergrüner Baum mit einer dichten, dunklen Baumkrone und einer Farbe der Rinde, nach der er den Namen bekommen hat. Das Holz ist wertvoll und weit verbreitet, interessant ist es deswegen, weil es im Wasser wegen der hohen Dichte untergeht.
Am Rand des Parks “Franz Joseph” Richtung Riva von Pula “stolzieren” wunderschön entwickelte Exemplare der Kanadischen Palme (Phoenix canariensis), einer Palme, die mit ihrer üppigen fächerartigen Krone die Aufmerksamkeit aller Besucher auf sich zieht. Die Palme stammt von den Kanarischen Inseln, nach Europa wurde sie Mitte des 18. Jahrhundert gebracht. Es ist fast unmöglich die Stadt zu verlassen ohne sie zu bemerken oder sich unterhalb der Arena unter der Krone der Palme fotografieren zu lassen.

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